Anfang
Mai 2008 wurden aus der Gaststätte "Zum Blockhaus" in Holtland diverse Kartons mit Pokalen geholt. Inhaber Gerd Meyer und Vorstandsmitglied Ingo Groß entrümpelten die alten Gegenstände, die schon
sehr in Mitleidenschaft genommen und unansehnlich waren.
Bei der
Entsorgung machte Fußballobmann Karl-Heinz Groß eine fast schon sensationelle Entdeckung, ein Pokal aus dem Jahre 1933 wurde gefunden.
Die Recherchen ergaben, daß der
damalige SV Holtland ein Pokalturnier ausrichtete und dafür auch den oben abgebildeten Pokal stiftete. Gewinner des Turnieres und somit auch des Pokales war 1933 der VfL Fortuna
Veenhusen.
Zur Gründung des SV Holtland
e.V. von 1961 hatte Veenhusen eine besondere Idee: Der SV Holtland erhielt den Pokal vom Gewinner mit folgender Gravur zurück:
Zur Geschichte des heutigen SV
Holtland e. V. von 1961:
Am 13. November 1961 wurde der SV Holtland in der Gaststätte Böden an der Siebstockerstraße in Holtland
gegründet.
Hauptinitiator war Gerd Weelborg, der als Fußballobmann in den ersten Vorstand des SV gewählt
wurde.
Peter Schlörmann als 1. Vorsitzender, Hauwinus Neeßen als 2. Vorsitzender, Heinrich Dick (Schriftwart) und Johannes
(Hans) Jelten als Kassenwart bildeten den ersten Vorstand des SV Holtland.
Anfangs wurde lediglich am Sportplatz an der Jahnstraße Fußball gespielt. Die
Mitglieder richteten den Platz in Eigenarbeit her. So wurden u.a. einige Bäume aus dem Heseler Wald geholt, die dann bei Hermann Schmidt zu den ersten Toren verarbeitet wurden. Helmut Schlörmann
stiftete einige Besenstiele, die ihren Dienst als Eckfahnen leisteten.
Den ersten Fußball stifteten Meinhard Trauernicht und Johann Jelten.
Die erste Meisterschaft wurde in der Saison 1967/68 errungen und bedeutete den Aufstieg in die 1.
Kreisklasse.
Ab 1969 wurde dann in Holtland nicht nur Fußball, sondern auch Tischtennisgespielt,
zunächst in der Grundschule in Holtland, dann auf der Diele eines alten Bauernhauses, von 1970 bis 1992 in der Turnhalle der Schule „Westergaste“ in Brinkum und schlussendlich seit 1993 in der
Mehrzweckhalle in Holtland.
Gleich nach der Gründung der Tischtennisabteilung wurde im Jahr 1970
eineGymnastiggruppe gegründet und auf Initiative von Luise Haats wurde die Abteilung „Kinderturnen“ ins Leben gerufen.
In der Fußballabteilung ging es zu Beginn der 70er Jahre sportlich weiter bergauf, nachdem durch den Bau der
Umkleidekabinen an der Jahnstraße und der Umgestaltung des „Bolzplatzes“ in eine der schönsten Spielflächen Ostfrieslands die notwendigen Voraussetzungen geschaffen worden
waren.
Einer der größten Erfolge stellte sich für die Fußballer mit der Meisterschaft in der Bezirksstaffel Süd in der
Saison 1971/72 ein. Hierdurch gelang der Aufstieg in die damals neu geschaffene Bezirksklasse.
Mit Gründung der Leichtathletikabteilung durch Klaus und Hedda Beyer im Jahre
1972 begann die schier unglaubliche Erfolgsgeschichte dieser Abteilung. Im Gründungsjahr konnte
bereits ein 8. Platz bei den Landesmeisterschaften belegt werden, des weiteren wurden Bezirks- und Kreismeistertitel errungen. Auch wurden durch die Abteilung bereits die ersten Prüfungen
zum Deutschen Sportabzeichen abgenommen.
Nach dem Aufstieg in die „Bezirksklasse Ostfriesland“ sorgte die 1. Herrenmannschaft der Fußballabteilung weiterhin
für Furore. Unsere Mannschaft war über Jahre hinaus immer mit an der Tabellenspitze vertreten und hatte sich mit namhaften Vereinen, wie TuS Esens, TV Norden, Stern Emden und VfL Ockenhausen
auseinanderzusetzen.
Die packenden Duelle vor manchmal weit über 1000 Zuschauern sind in Hotland unvergessen. Leider aber gelang es
unserer Mannschaft nie, eine Meisterschaft in der Bezirksklasse zu erringen.
Großen Erfolg hatte die Mannschaft aber auch im Bezirkspokal:
1975 wurde das Finale in diesem Wettbewerb erreicht , das man aber letztendlich in Brinkum gegen den VfL Germania
Leer mit 1:3 verlor. Besondere Umstände brachten es mit sich, dass sich der SV Holtland trotz dieser
Niederlage für eine weitere Runde qualifizierte. In einem packenden Spiel unterlag man jedoch auf
heimischem Rasen denkbar knapp mit 2:3 dem Verbandsligisten Cuxhavener SV, der daraufhin in die Hauptrunde des DFB-Pokals einziehen konnte, dort jedoch in der 1. Runde an Waldhof Mannheim
scheiterte.
In diesem ereignisreichen Jahr 1976 gründete der SV Holtland zwei weitere Sparten:
Zum einen war dies die Volleyballabteilung, die in den folgenden Jahren
hauptsächlich mit der Damenmannschaft hervorragende Erfolge erzielte. Einige Jahre wurde sogar in der Bezirksliga gespielt.
Zum anderen wurde die Handballabteilung gegründet (bis 1980 als SG mit dem TSV
Hesel).
Unter Spartenleiter Andreas Bolte wurden männliche und weibliche Jugendteams geformt und mit dem Herrenteam wurde
1989 gar der Aufstieg in die „Kreisliga Ostfriesland“ erreicht.
Seit 1981 gibt es das Mutter-Kind-Turnen und seit
1984 Damen-Gymnastik als Angebote des SV Holtland. Beide Gruppen wurden von Sigrid Kroon gegründet und auch lange Jahre betreut und geleitet.
1981 gründete sich um Horst Littmann die Radwanderabteilung, die sich seither alle
14 Tage sonntagvormittags zu Tagestouren zusammenfindet.
Seit 1977 richtet der SV Holtland den „Ostfriesland Crosslauf“, anfangs im Veenhuser
Königsmoor später im Heseler Wald aus. Begonnen wurde in den 70er Jahren am ersten Wochenende im Januar, um danach in den November zu Wechseln; heute wird der Crosslauf im Februar und zwar meist am
2. oder 3. Samstag ausgetragen.
Die Teilnehmerzahlen schwankten im Lauf der vergangenen drei Jahrzehnte. Mit 50 Läufern zählten die Organisatoren
1979 die wenigsten Teilnehmer. 2002 starteten beispielsweise 311 Läufer aus 50 Vereinen, um in 36 Altersklassen in acht Läufen die Sieger zu ermitteln.
Eine Sonderstellung nimmt seit Beginn der Lauf über die Langstrecke von 11.400 m ein. Der 1977 gestiftete
Wanderpreis konnte von keinem Läufer endgültig gewonnen werden.
Erstmals am 10. Dezember 1978 wurde der Staffellauf durch die Samtgemeinde Hesel durchgeführt. Seit 1989 firmiert
der Lauf unter der Bezeichnung „RUN for HELP“ oder „Gesunde laufen, um Kranken zu helfen“. In den vergangenen Jahren stiegen nicht nur die Teilnehmerzahlen und die Zahl der Staffeln, sondern auch das
Spendenaufkommen wurde immer größer. Seit 1993 unterstützt die DAK Leer diese Laufveranstaltung. Die sich zum Ziel gesetzt hat, MS-Kranken im Landkreis Leer zu helfen.
Der Ostfriesland-Lauf von Leer nach Bensersiel, inzwischen liebevoll
auch„Ossiloop“ genannt, wurde erstmals in der Zeit vom 01.06. bis zum 18.06.1982 durchgeführt. Die Teilnehmerzahl von 52 im Jahr 1982 wuchs auf nahezu unfassbare 1.200
Läufer/-innen im Jahr 2006 und wurde so zu einem Großereignis, das die Organisatoren vor ungeahnte und immer wieder neue Herausforderungen stellte. Gemeinsam mit seinen vielen ehrenamtlichen Helfern
konnte Hauptinitiator Klaus Beyer immer wieder alle Hürden in der Durchführung des Ossiloops überwinden und diesen Lauf zu einem Erlebnis für Jung und Alt, zu einem sprichwörtlichen Familienereignis
werden lassen. Mit der Durchführung des 25. Jubiläumslaufs im Jahr 2006 haben Klaus Beyer und seine ehrenamtlichen Helfer ihre Aktivitäten um den Ossiloop beendet, der SV Holtland somit nicht weiter
Ausrichter des Laufs. Klaus übergab die Organisation an Edzard Wirtjes. Der Ossiloop entwickelte sich immer weiter und ist heute einer der bekanntesten Volksläufe in Deutschland mit über 3.000
Läufern.
2020 gab es ein Novum: Aufgrund der Corona-Krise konnte der Lauf nicht wie üblich stattfinden. Abstandsverbote verhinderten die ursprüngliche Durchführung.
Die Organisatoren waren aber kreativ und riefen den "Ossiloop mal anners" ins Leben. Hier konnte jeder Läufer für sich die traditionellen Kilometervorgaben der einzelnen Etappen laufen und die
Ergebnisse mittels einer App melden.