Ehrenmitglied - Ossilooperfinder
Seit Gründung der Leichtathletikabteilung führte Klaus Beyer diese Sparte ohne Unterbrechung fast 40 Jahre lang. In dieser Zeit war er nicht nur aktiver Sportler, sonder auch ein sehr erfolgreicher Trainer. Immer wieder gelang es ihm, talentierte Mädchen und Jungen für seinen Sport zu begeistern. Von ihm trainierte Sportler erreichten Deutsche Meisterschaften, nahmen an Europa- und Weltmeisterschaften teil und Andrea Bunjes schaffte es sogar die Olympiateilnahme in Athen. Unter Regie von Klaus Beyer absolvierten alljährlich sehr viele Jugendliche und Erwachsene ihr Sportabzeichen. Er selbst hatte das Goldene Sportabzeichen mehr als 50 mal erhalten!
Seine großen organisatorischen Fähigkeiten hat er bei vielen Lauf- und Wurfveranstaltungen bewiesen. Der von ihm ins Leben gerufene Ossiloop war inzwischen zu einer Großveranstaltung geworden. Edzard Wirtjes, der nach 25 Jahren die Organisation übernahm, hat die Etappe von Holtland nach Stikelkamp nach seinem Erfinder benannt.
Der SV Holtland würdigte die großartigen Leistungen und Verdienste auf der Jahreshauptversammlung 2003 und wählte Klaus Beyer zum Ehrenmitglied.
Im Oktober 2012 verstarb Klaus im Alter von 70 Jahren.
Sportstätten
Der Aufbau einer Leichtathletikabteilung ist abhängig von den Sportstätten, die zur Verfügung stehen. Das sah von Anfang an schlecht aus und hatte sich in den ersten vierzig Jahren nur unwesentlich gebessert. In Holtland selbst gab es jahrzehntelang keine Möglichkeit Leichtathletik zu organisieren; weder Training noch Wettkämpfe. In Brinkum standen zu Beginn der 70er Jahre eine Halle und ein Platz mit einer 100 m Asche- und 300 m Grasbahn sowie eine Weit- und Hochsprunggrube und ein Kugelstoßring zur Verfügung. Trotz allem entwickelte sich nicht nur der Trainingsbetrieb, sondern es wurden auch erste Veranstaltungen durchgeführt.
Eine wesentliche Verbesserung brachte die Fertigstellung der Leichtathletikanlage 1989 in Hesel, die für die Abteilung ein wahrer Segen war. Training und Veranstaltungen fanden nun in Hesel statt. Von Beginn an wurden Laufveranstaltungen des SV Holtland im Heseler Wald ausgetragen:
- Trimm Trab ins Grüne
- Waldjogging
- Ostfriesland-Cross
- Wald- und Crosslaufmeisterschaften für Ostfriesland
- Restmedaillenlauf sowie der Lauftreff.
Der Wald bot den Läufern hervorragende Strecken und Möglichkeiten zum Training.
Eine Hammerwurfanlage wurde schon in den 70er Jahren auf dem sogenannten "Hundeplatz" geschaffen. Der Ring liegt noch, aber es dauerte nicht lange, dass dort nicht mehr geworfen werden durfte. Ein neuer Ring wurde in der Nähe des heutigen Ringes gebaut - nur ein Wurffeld gab es nicht, obwohl wir schon damals einen Niedersachsenmeister und einen Bronzemedaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften hatten! Geworfen wurde in ein Roggenfeld, in das die Werfer Schneisen schlugen, um ihre Hammer zu suchen.
Das ist zum Glück Geschichte - heute sind wir froh und glücklich, dass wir eine so schöne Wurfanlage haben. Wir danken es mit Leistungen und hervorragenden Veranstaltungen, bei denen Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen. So taucht der Name Holtland in vielen Rekord- und Bestenliste auf.
Fehlende oder mangelhaft ausgestattete Leichtathletikanlagen machen jedoch auch erfinderisch und so entwickelten sich Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre Veranstaltungen, die es noch heute gibt und den Namen Holtland bekannt gemacht haben. Der "Ostfriesland-Cross", der "Staffellauf"/"Run for Help" und der "Ossiloop" kommen ohne Leichtathletikanlage aus.
Der Ostfriesland-Cross
Am 08. Januar 1977 wurde im Veenhuser Königsmoor der "1. Ostfriesland-Cross" vom SV Holtland ausgerichtet. Aus 35 Vereinen nahmen 138 Läuferinnen und Läufer teil, unter ihnen die besten Langstreckler Niedersachsens. Der Niedersächsische Leichtathletikverband (NLV) suchte bei dieser Veranstaltung die Crossläufer, die Niedersachsen beim Internationalen Cross in Mezidon, Frankreich vertreten sollten. Auch im Folgejahr war der Crosslauf des SVH ein Ausscheidungslauf des NLV. Es ging über nasse oder umgepflügte Wiesen, Moorstücke und Sandwege... Eine anspruchsvolle Strecke, bei der man nach wenigen Metern bereits nasse Füsse hatte. Der Wegfall der NLV-Ausscheidung brachte es mit sich, dass die Strecke von den ostfriesischen Läufern nicht mehr angenommen wurde, da sie sehr (zu) schwer war. Der Umzug in den Heseler Wald zum Silbersee zahlte sich in den darauffolgenden Jahren positiv aus. Die Zahl der Vereine und Teilnehmer stieg bis zur Höchstzahl von 311 Läufern aus 50 Vereinen.
Es gab immer wieder Neuerungen bei dieser Veranstaltung. So wuchs die Zahl der Altersklassen auf 36, wurden Pokale ausgelobt oder ein Jogging und vor kurzer Zeit ein Walking Angebot gemacht. Keine Chance hatte der "Sprintcross" bei dem es Ausscheidungsläufe mit mehreren Starts (wie beim Skilanglauf) gab. Seit 1983 ist es der dritte Samstag im Februar, an dem der Ostfriesland-Cross ausgetragen wird. An der Streckenführung und den Längen hat sich wenig geändert - es geht immer über den Klosterhügel und um den Silbersee. Die damals analoge Zeitnahme wurde mittlerweile in ein elektronisches System übernommen.
Vom Wetter hatten wir auch alles, was diese Jahreszeit bieten kann. Temperaturen von Minus 10° C mit Streckenführung über den zugefrorenen See, Schneehöhen von 30 cm und mehr, Wind und Regen, bei frühlingshaften 15° C flatterten Schmetterlinge im Startbereich. 2010 gab es erstmals einen Ausfall, weil die Laufstrecke und der Start-/Zielbereich total vereist waren. Bisher fand dieses Veranstaltung 41 mal statt und Läuferinnen und Läufer des SV Holtland konnten sich immer wieder in die Siegerlisten eintragen. So gewann Hilde Knoop, geb. Bontjer den Lauf der Frauen sieben Mal! Der Ostfriesland-Cross wird auch als "Orangen-Cross" bezeichnet, da der Einkaufsmarkt NEZ aus Holtland Obst für Sieger und Platzierte sponsort.
Staffellauf durch die SG Hesel / Run for Help
Der Abbau der Kleinbahnschienen und Ausbau der Trasse zum Ostfriesland Wanderweg hatte es mit sich gebracht, dass dort Laufveranstaltungen organisiert werden konnten. Nur ein Jahr nach dem ersten Ostfriesland-Cross wurde am 2. Advent der "Staffellauf durch die Samtgemeinde Hesel" von Bagband nach Brinkum organisiert. Neu war, dass es ein Staffellauf ohne Stab war und das Start und Ziel 13 km weit auseinander lagen - eine logistische Herausforderung für Organisatoren und Teilnehmer.
33 Staffeln mit 78 Läuferinnen und Läufern waren am Start und erreichten auch in Brinkum das Ziel. Von Beginn an wurden sogenannte "familienfreundliche" Staffeln wie Ehepaare, Familien, Mutter und Kind sowie Vater und Kind angeboten. Seit 1989 wird der Staffellauf als "Run for Help" oder "Gesunde laufen um MS-Kranken zu helfen" durchgeführt.
Der Erlös der Benefizveranstaltung erhält die MS-Gruppe im Landkreis Leer. Von 1989 bis 2009 sind 33.000 EUR gesammelt und gespendet worden. Den höchsten Betrag gab es im letzten Jahr der D-Mark, nämlich 5.555 DM von 187 Staffeln mit 395 Läufern.
Ossiloop - Ostfrieslandlauf von Leer nach Bensersiel
Den Anstoß zum Lauf durch Ostfriesland gab der frühere Regierungspräsident Beutz beim Bezirkssporttag in Aurich. Er rief die Vereine auf den Ostfriesland Wanderweg mit Leben zu füllen und dachte an einen Stafettenlauf.
Erst Jahre später wurde der Ossiloop mit seinen 6 Etappen, der Streckenführung, den Lauftagen jeweils dienstags und freitags mit der Startzeit um 19:00 Uhr entwickelt. Als es dann am 1. Juni 1982 im Julianenpark von Loga aus losging, wusste niemand, auf welches Abenteuer er sich eingelassen hatte. Dies galt gleichermaßen für die Läufer wie für die Organisatoren.
Die Presse nahm kaum Notiz vom Lauf der 9 Läuferinnen und 16 Läufer aus Stikelkamp, Jheringsfehn, Augustfehn, Wittmund, Burhafe und Holtland, die als "Pioniere" die erste Etappe liefen. Von ihnen erreichten 24 das Ziel in Bensersiel. Den ersten "Ausfall" erwischte es auf der 5. Etappe. Im Laufe der Veranstaltung kamen mehrere Tagesläufer hinzu und komplettierten das Teilnehmerfeld. Der Wanderweg war in Teilen, besonders im Landkreis Wittmund, nicht zu belaufen, so dass von Ogenbargen bis ins Ziel auf dem Radweg gelaufen wurde. Große Freude und Staunen in Dunum, wo Bürgermeister Lackner mit Zinntellern auf die Führenden (damals in weißen Shirts) wartete. Der Anfang war gemacht und die Teilnehmerzahlen stiegen im Laufe der Jahre an.
Bei der 5. Auflage 1986 zählten wir schon 143 Läuferinnen und Läufer, die nach 6 Etappen das Ziel in Bensersiel erreicht hatten. Nachdem 1999 die 500er Marke überschritten wurde, fehlten beim 25. und letzten Ossiloop, den der SV Holtland organisierte, gerade mal 9 Teilnehmer an der damals magischen Zahl von 1.000 Läufern. Mit den Ausfällen und Tagesläufern waren 2006 jeweils mehr als 1.000 Teilnehmer bei den einzelnen Etappen dabei. Insgesamt wurden beim Ossiloop unter der Regie des SV Holtland 9.735 Läuferinnen und Läufer gezählt. Sie alle mussten versorgt und verpflegt, ihre Zeiten notiert und addiert werden, Urkunden und Sachpreise - hier besonders das beliebte und begehrte Ossiloopshirt - ausgehändigt haben.
Nach dem 25. Ossiloop 2006 war der SV Holtland mit 91 Etappensiegen der erfolgreichste Verein. Königin des Ossiloop ist Hilde Knoop, geb. Bontjer, die 26 Etappensiege und vier Erfolge als Gesamtsiegerin feiern konnte.
Der Ossiloop hat den SV Holtland bekannt gemacht; im Monat Mai ist er Gesprächsstoff in ganz Ostfriesland und darüber hinaus. Die Presse berichtet seitenweise über die Veranstaltung, die im Jahr 2019 über 3.000 Läufer zählte. Unterstützung erfuhren wir von den Kommunen, der Wirtschaft und den Behörden. Beeindruckend sind alljährlich der Zieleinlauf bzw. der Start in Holtland, wenn diese Teilnehmerzahl durch unser Dorf läuft.
Werfertage in Brinkum, Hesel und Holtland
Die ersten Werfertage wurden in Brinkum auf der Sportanlage der Schule "Westergaste" ausgetragen. Da es dort keinen Hammerwurfring gab, wurde dieser auf dem "Hundeplatz" in Holtland gebaut. Bei Veranstaltungen wurden Kugelstoß und Diskus in Brinkum ausgetragen und das Hammerwerfen erfolgte in Holtland. Dort gab es in den 70er Jahren Weiten von über 50 m und sogar mehrere Niedersachsenrekorde. Nach einer längeren Pause blühte das Hammerwerfen mit der offiziellen Einführung dieser Disziplin durch den DLV für Frauen und den weiblichen Nachwuchs 1993 auch beim SV Holtland wieder auf. Inga Beyer und Andrea Bunjes - bisher landesweit mit Kugel und Diskus erfolgreich - erlernten sehr schnell die schwierige Technik der Drehungen. Über Weiten von 40 m tasteten sie sich langsam in den Bereich von 50 m und mehr vor. Dafür war die neue Hammerwurfanlage, die in Hesel bei der Schule gebaut worden war, auch ausgelegt.
In Hesel gab es dann auch wieder Werfertage, zu denen wir erfolgreiche Hammerwerferinnen und Hammerwerfer aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden begrüßen konnten. Zahlreiche Landesrekorde wurden bei unseren Wurfveranstaltungen, bis 2001 in Hesel und danach in Holtland, erzielt. Unsere Meetingrekorde würden in jeder Bestenliste des DLV vordere Plätze einnehmen: Medaillengewinner bei Olympia, Europameister sowie eine Vielzahl von Deutschen und Landesmeisterschaften warteten in den Wurfringen mit herausragenden Leistungen auf.
Weitere Veranstaltungen...
Die vorher aufgeführten Veranstaltungen unserer Leichtathletikabteilung hoben sich in vielerlei Hinsicht von den hier genannten übrigen ab. Da gab es in den 70er Jahren Schülerwettkämpfe in Brinkum sowie Mehr- und Clubkämpfe. Der LA Bezirk hatte uns mehrfach beauftragt, Bezirksmeisterschaften für Ostfriesland, ja sogar für Weser-Ems auszurichten. Die "Stunde von Brinkum" war der erste Stundenlauf, den es in Ostfriesland gab. Anfangs auf der Aschen- und Rasenbahn in Brinkum, später dann auf der Tartanbahn in Leer.
Der Trimm-Trab ins Grüne eröffnete im Frühjahr die Laufsaison im Heseler Wald. Beim Lauftreff, im Sommer im Heseler Wald und im Winter auf der Straße Richtung Logabirumer Feld, trafen sich Geübte und Ungeübte und liefen in verschiedenen Leistungsgruppen einmal wöchentlich eine Stunde.
Waldjogging im Heseler Wald wurde abgelöst vom Restmedaillenlauf, an dem mehrere Hundert Läufer und Wanderer teilnahmen. 1983 und 84 richtete der SV Holtland in Stickhausen die beiden ersten Triathlonveranstaltungen in Ostfriesland aus. Seit zwei Jahrzehnten gehört der Bambinilauf für Kinder unter 12 Jahren im Rahmen des Ossiloop in Holtland zum festen Programm.
Das erste Jahrzehnt - die 70er Jahre (1972 - 1981)
Die Gründung einer Leichtathletikabteilung wurde auf der Jahreshauptversammlung im November 1972 beschlossen. Nach regelmäßigem Training in der Sporthalle Brinkum, dem Heseler Wald und im Veenhuser Königsmoor nahmen Holtlander Leichtathleten an ersten Wettkämpfen in Ostfriesland, später in ganz Niedersachsen teil. In Brinkum, auf dem Sportplatz der Schule "Westergaste", im Veenhuser Königsmoor und im Heseler Wald wurden die ersten Leichtathletikveranstaltungen organisiert. Geräte hatte der Verein nicht; es wurden die Geräte der Schule genutzt. Damit der Verein eigene Geräte hat, wurde bei einer Jahreshauptversammlung für eine Stoppuhr gesammelt!
Zu den Mädchen und Jungen kamen die ersten Erwachsenen, die das Sportabzeichen machten und vereinzelt an Wettkämpfen teilnahmen. Höhepunkte waren Fahrten nach Bad Gandersheim und zu den "Öresundspielen" nach Helsingborg in Schweden, dem größten Jugendleichtathletikfest in Europa. Trainingsfleiß brachte erste Erfolge der jungen Athletinnen und Athleten. So gab es eine Vielzahl an Kreis- und Ostfrieslandmeistertiteln - allein 1976 je 20 Kreismeister und Ostfrieslandmeistertitel - sowie zahlreiche Rekorde und Bestleistungen in den jeweiligen Altersklassen. Auch auf Landes- ja sogar Bundesebene waren wir erfolgreich.
Eine kurze, jedoch sehr erfolgreiche Episode war der Ausflug zum Rasenkraftsport in den Jahren 1976 bis 1978. Unsere Werfer nahmen an Rasenkraftsport-Wettkämpfen und Meisterschaften in Niedersachsen und der Bundesrepublik teil. In verschiedenen Gewichts- und Altersklassen wurden die Besten im Steinstoßen, Gewichts- und Hammerwerfen sowie dem Dreikampf aus den o.g. Disziplinen ermittelt. Schnell stellten sich für die Jugendlichen des SV Holtland Erfolge ein. Aus verschiedenen Gründen wurde das Thema Rasenkraftsport nach drei Jahren jedoch wieder beendet.
Deutsche Meisterschaften
Silber | Holger Pohl | Rasenkraftsport - Dreikampf | 1976 |
Bronze | Holger Pohl | Rasenkraftsport - Gewichtwerfen |
1976 |
Bronze | Holger Pohl | Hammerwerfen - Schüler A | 1974 |
Bronze | Hans-Dieter Hinrichs | Crosslauf männliche Jugend B | 1977 |
Niedersachsen Meisterschaften
Gold | Holger Pohl | Hammerwerfen männliche Jugend B | 1975 |
Gold | Dirk Neeßen | Hammerwerfen Schüler A | 1975 |
Gold | Holger Pohl | Rasenkraftsport - Dreikampf | 1975 |
Gold | Holger Pohl | Rasenkraftsport - Dreikampf | 1977 |
Gold | Holger Pohl | Rasenkraftsport - Steinstoßen | 1977 |
Gold | Hans Niemann | Rasenkraftsport - Dreikampf | 1977 |
Gold | Hans Niemann | Rasenkraftsport - Steinstoßen | 1977 |
Gold | Hans Niemann | Rasenkraftsport - Gewichtwerfen | 1977 |
Gold | Udo Schlörmann | Waldlauf der Schüler D | 1978 |
Das zweite Jahrzehnt - die 80er Jahre
Aus persönlichen Gründen wurde gegen Ende der 70er Jahre das Schüler- und Jugendtraining stark zurückgefahren bzw. sogar ganz eingestellt. Der Lauftreff erlebte durch Ute und Helmut Tinnemeyer eine Renaissance und wurde jeweils donnerstags um 19:00 Uhr im Heseler Wald mit Treff am Silbersee durchgeführt. In den Wintermonaten trafen sich die Läuferinnen und Läufer beim Schuhhaus Jelten und liefen über Meerhausen Richtung Logabirum und zurück. Am Aufschwung der Volkslaufbewegung in Ostfriesland waren auch Holtlander Läuferinnen und Läufer beteiligt, denn mit großen Gruppen nahmen sie an den Volksläufen teil. Einige Läuferinnen und Läufer waren mehr leistungsorientiert, trainierten mehr und nahmen erfolgreich an Bahn- und Straßenwettkämpfen teil. Es blieb nicht aus, dass sich auch hier Erfolge bei Meisterschaften in Ostfriesland und sogar Niedersachsen einstellten.
Einige Läufer wagten sich an die Marathonstrecke heran und bewältigten diese Herausforderung mit Bravour. So lief Hartwig Jürgens am 06.05.1984 in Bremen erstmals einen Marathon (3:47:44 h). Im Laufe der Jahre haben insgesamt 20 Holtlander (12 Männer, 8 Frauen) die Herausforderung Marathon erfolgreich bestanden, wobei Jans Kock bei 20 Marathons in Ziel kam!
Im Jahrzehnt des Laufens, in dem mehr als 20 Läuferinnen und Läufer fast regelmäßig an Volksläufen teilnahmen, sah 1989 das Ranking der bei Volksläufen insgesamt gelaufenen Kilometer so aus:
Erwin Fröhling | 2.247 km |
Käthe Overlander | 1.365 km |
Erich Meyer | 1.647 km |
Johanne Meyer | 1.283 km |
Clemens Wehner | 1.427 km |
Sigrid Kroon | 915 km |
Diedrich Overlander | 1.404 km |
Helga Kok | 860 km |
In den 90er Jahren wurden die o.g. Kilometerleistungen um mehrere Hundert Kilometer verbessert.
Gegen Ende der 80er Jahre wurde wieder eine Schüler- und Jugendabteilung aufgebaut, die vorwiegend an Laufveranstaltungen teilnahm. Es gab auch wieder Mädchen und Jungen, die sprinten, springen und werfen wollten und das taten sie dann mit guten Erfolgen.
Erfolge
Hilde Bontjer (Knoop)
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Niedersachsenmeisterin FHK 15 km Lauf (1989)
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Inga Beyer
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mehrfache Niedersachsenmeisterin mit Kugel und Diskus
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Andrea Bunjes
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mehrfache Niedersachsenmeisterin mit Kugel und Diskus; zahlreiche vordere Platzierungen in den NLV Jahres-Bestenlisten; zahlreiche Ostfriesland- und Weser-Ems Rekorde |
Die 90er Jahre - das dritte Jahrzehnt und aus SV Holtland wird SV Hammerland
Die Einführung des Hammerwerfens für Frauen 1993 durch den DLV brachte eine riesige Veränderung für die Holtlander Leichtathleten. Anfangs waren Inga Beyer und Andrea Bunjes nicht sonderlich begeistert von dieser neuen Disziplin, merkten jedoch schnell, dass sie das Hammerwerfen relativ leicht erlernen konnten und erfolgreich waren. So wurde bei beiden aus einer "Hassliebe" die Disziplin, die sie im Bundesgebiet weit nach vorn bringen sollte. Bei den Deutschen Leichtathletik Meisterschaften 1995 in Bremen gab es durch Inga den ersten Titel einer Deutschen Meisterin für den SV Holtland; Andrea wurde Fünfte. Seit dieser Zeit spielt der SV Holtland im Hammerwerfen der Schülerinnen, weiblichen Jugend und Frauen eine dominierende Rolle in Niedersachsen, zeitweise sogar im Bundesgebiet.
Die Präsidentin des niedersächsischen Leichtathletikverbandes, Frau Rita Girchikofsky, bezeichnete wegen dieser Erfolge den SV Holtland als "SV Hammerland".
Die Trainingsbedingungen für die Hammerwerferinnen waren anfangs schlecht. Geworfen wurde in Brinkum ohne Sicherheitsnetz. Der Bau der Wurfanlage in Hesel (1994) zahlte sich schon bald mit weiteren Leistungssteigerungen aus. Hier wurden auch Wettkämpfe ausgetragen, an denen die besten Hammerwerferinnen der Bundesrepublik teilnahmen.
Die Jugend- und Schülergruppen wurden von Hilde Knoop und Brigitte Diekmann betreut und trainiert. Aus ihnen gingen viele hoffnungsvolle Talente hervor, die sich bei zahlreichen Wettkämpfen in die Siegerlisten eintragen konnten. Der Schwerpunkt der Leichtathletikabteilung war in diesem Jahrzehnt eher leistungsorientiert und hatte sich in Richtung Wurf verschoben. Dennoch wurde der Breitensport nicht außer Acht gelassen. Lauftreff, Volkslauf und Sportabzeichen gehörten weiterhin zum sportlichen Angebot der Abteilung.
3 Deutsche Meistertitel
Gold | Inga Beyer | Hammerwerfen | 1995 |
Gold (2x) | Christine Nannen | Hammerwerfen | 1998 |
Silber (3x) | Andrea Bunjes | Hammerwerfen | 1994/95 |
Silber (3x) | Christine Nannen | Hammerwerfen | 1997/99 |
Bronze (2x) | Inga Beyer | Hammerwerfen | 1994/95 |
Bronze (2x) | Andrea Bunjes | Hammerwerfen | 1996 |
10 Norddeutsche Meistertitel
Gold (10x) | Andrea (7) | Inga (1) | Christine (1) | Daniela (1) |
37 Niedersächsische Meistertitel
Gold (37x) | Inga (17) | Andrea (16) | Christine (3) | Daniela (1) |
Berufungen in die Deutsche Jugend- und Juniorennationalmannschaften
Inga (4) | Andrea (3) | Christine (3) |
Den Deutschen Rekord verbesserte Inga Beyer 1995 zweimal (59,44 m und 60,00 m); sie war damit die erste Deutsche Hammerwerferin, die den Hammer auf die Weite von 60 m warf!
Ein Traum wird wahr - Olympiateilnahme
Das vierte Jahrzehnt (2002 - 2011)
Welcher Sportler träumt nicht davon, einmal an Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften teilzunehmen oder Mitglied der Nationalmannschaft zu sein? Diese Träume haben bzw. hatten sicherlich auch Mädchen und Jungen, die sich beim SV Holtland sportlich betätigen. Ihren Traum verwirklichen konnte Andrea Bunjes 2004, als sie in Athen bei den Olympischen Spielen für die Bundesrepublik Deutschland am Hammerwurf-Wettbewerb teilnahm und Elfte wurde. Darüber hinaus hat Andrea an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen.
Mareike Nannen war Jahre später ebenfalls für die Bundesrepublik bei den Junioren Welt- und Europameisterschaften erfolgreich. Für unsere Abteilung sind das die Höhepunkte schlechthin und krönen eine jahrelange Arbeit.
Mit dem Bau der Sportschule Ostfriesland wurde die Hammerwurfanlage von Hesel nach Holtland verlegt. Damit hat die Leichtathletikabteilung endlich auch in Holtland eine Trainings- und Wettkampfstätte. Schließlich trainieren wir in Hesel (LA-Anlage und Sporthallen), in Brinkum und in Holtland, was nicht immer einfach zu organisieren ist. Die Wurfanlage hat sich in den letzten Jahren zu einem kleinen Schmuckstück gemausert - dem Sponsor und Helfern sei Dank!
Die Wurfgruppe der Senioren ist aktiv und startet erfolgreich bei vielen Wettkämpfen. Es ist schon bemerkenswert, dass ein 70-jähriger das Hammerwerfen erlernt hat und es sogar zu zwei Titeln bei niedersächsischen Meisterschaften in seiner Altersklasse gebracht hat!
Die Jugend- und Schülergruppen wurden im Jubiläumsjahr des Vereins 2011 nach wie vor von Hilde, Brigitte und Henri betreut und trainiert. Es gibt immer wieder Mädchen und Jungen, die Spaß am Laufen, Springen und Werfen haben und ihre Leistungen durch kontinuierliches Training steigern.
Deutsche Meisterschaften
Gold | Andrea Bunjes | FHK | Hammerwerfen | 2004 |
Gold | Mareike Nannen | w Jgd B | Hammerwerfen | 2006 |
Silber | Andrea Bunjes | FHK | Hammerwerfen | 2003 |
Silber (4x) | Mareike Nannen | w Jgd/Jn | Hammerwerfen | 2007/09 |
Bronze (3x) | Andrea Bunjes | FHK | Hammerwerfen | 2002/03 |
Bronze | Christine Nannen | Jun | Hammerwerfen | 2002 |
Bronze | Daniela Pohl | w Jgd B | Hammerwerfen | 2003 |
Bronze (4x) | Mareike Nannen | w Jgd | Hammerwerfen | 2005-08 |
Bronze | Nina Dirks | w Jgd B | Hammerwerfen | 2010 |
11 Berufungen in die Deutsche Nationalmannschaft der Leichtathleten
Andrea (8) | Mareike (3) |
Norddeutsche Meistertitel
Andrea Bunjes | Mareike Nannen (5) | Daniela Pohl (2) | Nina Dirks (1) |
Niedersächsische Meistertitel
Zahlreiche Titelgewinne im Hammerwerfen und im Werfer-Fünfkampf
Andrea Bunjes | Mareike Nannen (12) | Nina Dirks (4) | Daniela Pohl (2) |
Edgar Dreger (2) | Nico Schweer (1) | Klaus Beyer (1) |
Titel und Rekorde der Holtlander Hammerwerfer